Taucheruhren 2012

Die neuen Taucheruhren 2012

Rund 71 Prozent der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, davon sind ungefährt 3,5 Prozent gebunden als Eis an den Polen oder Gletschern, als Grundwasser und der geringste Anteil entfällt auf Flüsse oder Seen. Der größte Teil befindet sich in den Weltmeeren. Also ein riesiger Tummelplatz für Schnorchler und Taucher. In Deutschland gibt es ungefähr 450.000 Intensiv- und Gelegenheitstaucher, jährlich begeistern sich rund 40.000 Menschen neu für den Tauchsport. Tauchen ist eine fest verankerte Sportart in der Gesellschaft und wird immer beliebter. Die passenden Uhren dazu auch, denn sie sind unerlässliche Begleiter, wenn es hinab in die Tiefe geht. Der Atemgasvorrat der Druckluftflasche ist begrenzt und beim Auftauchen müssen bestimmte Dekompressionsstopps gemacht und die Zeiten genau eingehalten werden, um sich nicht in Gefahr zu begeben. Doch halten die Zeitmesser das was sie versprechen oder geben sie nur durch ihre Optik vor, wassertauglich zu sein.

Die Tudor Pelagos hält einem Druck von 50 Bar stand. Sie besteht aus Titan und dank einer extremen, bläulich strahlenden Leuchtmasse ist sie auch in der Twilight Zone (ab 200 Meter unter Meeresspiegel) gut ablesbar. Ausgestattet mit Drehlünette, Heliumventile und einem ausgeklügeltem Armbandmechanismus, der sich selbst weitet oder verengt, ist die Pelagos der perfekte Tauchbegleiter. 42 Millimeter misst die Taucheruhr, die vom Eta 2824 angetrieben wird. Sie kostet 3.250 Euro
Die Tudor Pelagos hält einem Druck von 50 Bar stand. Sie besteht aus Titan und dank einer
extremen, bläulich strahlenden Leuchtmasse ist sie auch in der Twilight Zone
(ab 200 Meter unter Meeresspiegel) gut ablesbar. Ausgestattet mit Drehlünette, Heliumventil
und einem ausgeklügelten Armbandmechanismus, der sich selbst weitet oder verengt,
ist die Pelagos der perfekte Tauchbegleiter. 42 Millimeter misst die Taucheruhr,
die vom Eta 2824 angetrieben wird. Sie kostet 3.250 Euro

Was sollte also beim Kauf einer Taucheruhr beachtet werden?

Die Taucheruhrennorm DIN 8306, die sich in weiten Teilen mit der internationalen Norm ISO 6425 deckt, gibt vor, welche Anforderungen eine professionelle Taucheruhr erfüllen muss. Die wenigsten Hersteller lassen jedoch ihre Uhren nach der Norm zertifizieren. Sind sie deswegen weniger geeignet für das Tauchen?

 

Der Aquatimer Chronograph von IWCDer Aquatimer Chronograph von IWC zeigt sich in den Farben des Meeres.
Er hält Drücken bis 12 Bar stand. Drehlünette und genügend Leuchtmasse besitzt auch dieser Taucher. Angetrieben wird der 44 Millimeter große Stopper vom Valjoux 7750. Für 5.200 Euro begleitet einen die Aquatimer auf den nächsten Tauchgang.

 

 

 

 

Eine Taucheruhr muss mindestens zwanzig Bar wasserdruck aushalten – das entspricht dem Druck in einer Wassertiefe von 200 Metern. Sie muss des Weiteren salzwasserbeständig, stoßsicher und antimagnetisch sein. Auch bei Belastung muss die Krone dicht bleiben. Selbst bei 25 Prozent unter der angegebenen Tiefe darf keine Feuchtigkeit in die Uhr gelangen. Die Taucheruhr muss zudem eine Einrichtung zur Vorwahl einer bestimmten Zeitspanne besitzen, beispielswiese einen Skaleneinstellring (Taucherdrehring), der gegen Verstellen gesichert ist (einseitig drehbare Lünette). Ebenso müssen Zifferblatt und Einstellring eine Minutenteilung besitzen, mit einer abgesetzten Fünf-Minuten-Markierung. Dieser Einstell- oder Taucherdrehring muss genau wie die Zeiger (auch der Sekundenzeiger als Funktionskontrolle) im Dunkeln – aus 25 Zentimeter Abstand – abgelesen werden können.

In Sachen Taucheruhren kennt sich die Uhrenmarke Panerai schon seit ihren Anfängen aus. Bereits in den 40er Jahren baute die Uhrenmarke Zeitmesser für die italienische Marine. Der Taucher der Neuzeit nennt sich Luminor 1950 Submersible und hält bis 300 Meter wasserdicht. Gehäuse, Kronenschutzbrücke und Drücker dieser 47 Millimeter messenden Luminor sind aus satiniertem Titan, was die Uhr sehr leicht aber gleichzeitig stabil macht. Im Innern des Tauchers mit einseitig drehbarer Lünette arbeitet das Manufakturkaliber P.9000 mit Automatikaufzug. Getragen wird die 7.100 Euro teure Luminor am Kautschukband.

TAUCHERUHR NACH DIN 8306/ISO 6425

  • Wasserdicht bis 200 Meter oder mehr, es dürfen nur volle Hunderter-Werte angegeben werden.
  • Die Uhr muss zwei Stunden in dieser Wassertiefe und danach drei Stunden in drei Meter Tiefe aushalten,
  • und ebenso eine Einrichtung zur Vorwahl einer Zeitspanne mit Minuten- und davon abgesetzten Fünf-Minuten-Markierungen besitzen.
  • Die vorgewählte Zeitspanne und der Sekundenzeiger (oder eine andere Funktionskontrolle) müssen auch im Dunkeln erkennbar sein.
  • Die Uhr muss antimagnetisch nach DIN 8309 sein: Nach Magnetfeldeinfluss von 4800 A/m darf die Abweichung höchstens 30 Sekunden am Tag betragen.
  • Ebenso muss sie stoßsicher nach DIN 8308 sein: Nach Schlag mit 4,43 m/s darf die Abweichung höchstens eine Minute am Tag betragen.
  • Die Uhr muss 24 Stunden in warmem Salzwasser ohne sichtbare Spuren überstehen.
  • Während und nach 20 Minuten Wasserdruck entsprechend der angegebenen Tiefe muss die Taucheruhr noch funktionieren.
  • Die Vorwahl einer Zeitspanne muss in 30 Zentimeter Wassertiefe bedienbar sein.
  • Das geschlossene Armband wird eine Minute lang mit 40 Kilogramm belastet, dabei darf sich nichts lösen oder verbiegen.
  • Die Krone wird in 25 Prozent über der angegebenen Tiefe zehn Minuten lang von oben mit 0,5 Kilogramm belastet. Danach erfolgt ein Kondenswassertest.
  • In 30 Zentimeter Wassertiefe wird die Uhr zehn Minuten auf 40 Grad, dann zehn Minuten auf fünf Grad, dann wieder zehn Minuten auf 40 Grad Temperatur gebracht. Danach Kondenswassertest.
  • Die Uhr muss eine Stunde lang 25 Prozent über angegebener Tiefe, danach eine Stunde bei 0,3 Bar Unterdruck verbringen. Danach erfolgt ein Kondenswassertest.
  • Kondenswassertest: Die Uhr wird auf 40 Grad erhitzt. Dann wird eine Minute ein kaltes, feuchtes Tuch oder ein Wassertropfen auf dem Glas gelassen. Nach dem Trockenwischen darf sich auf der Innenseite kein Kondenswasser zeigen.
  • Während bei einer Typprüfung alle Tests gemacht werden, muss bei jeder Uhr die Dichtheit mit 25 Prozent über angegebener Tiefe als Einzelprüfung vorgenommen werden.
  • DIN 8306 stellt anders als ISO 6425 Anforderungen an die Ganggenauigkeit: z.B. mittlere Abweichung zwischen –4 und +6 Sekunden/Tag.
Die Admiral’s Cup Tides 48 von Corum hält nicht nur Drücken bis 30 Bar stand, sondern gibt auch Auskunft über die Gezeiten: Mondzyklus und Gezeitenkoeffizient bei der Zwölf, Anzeige der Zeiten von Ebbe und Flut bei der Sechs, Gezeitenverlauf zum Abschätzen von Wasserstand und Strömungsstärke bei der Neun. Verantwortlich dafür zeichnet das exklusiv von Dubois Dépraz für Corum entwickelte Automatikwerk CO 277. Die Uhr kostet 8.200 Euro. Der Deep Sea Chronograph verfügt über eine einseitig drehbare Lünette zum Vorwählen und einen Chronograph zum Messen der Tauchzeit. Vor dem Start erscheint im Fenster bei der Zwölf eine weiße Scheibe, beim Stopp eine rote. Läuft der Chronograph, zeigen sich beide Scheiben zugleich. Diese Funktion ergänzt die Praxistauglichkeit der Deep Sea. Ihr 42 Millimeter großes Edelstahlgehäuse hält bis zehn Bar wasserdicht. Für Vortrieb sorgt das automatische Kaliber 758. Die Uhr kostet 8.700 Euro. Die Seamaster Diver “50 Jahre James Bond“ legt Omega zum 50. Jahrestag der James-Bond-Filme in einer limitierten Serie von 11007 Stück auf. Ausgestattet mit Heliumventil, einseitig drehbarer Lünette und einer Wasserdichheit bis 300 Meter können nicht nur Geheimagenten auf Tauchstation gehen. Angetrieben wird die Uhr vom chronometerzertifizierten Automatikkaliber 2507. 3.700 Euro kostet die 41 Millimeter große James-Bond-Taucheruhr.

Viele Taucheruhren erfüllen die DIN-Norm nicht, weil sie beispielsweise keinen Drehring oder keine durchgehende Minuteneinteilung besitzen.

Das bedeutet aber natürlich nicht, dass sie sich nicht zum Tauchen eignen.

Der Superocean Heritage Chronograph 44 ist zwei Millimeter kleiner als die bisherigen
46-Millimeter-Stopper und besitzt erstmals eine symmetrische Zifferblattaufteilung:
Das Chronographenkaliber Valjoux 7750, das auch in den bereits bekannten Modellen tickt,
wird hier auf die sogenannte Bicompax-Anordnung umgebaut. Das Datum sitzt nun bei der Sechs
statt auf der bisherigen Position bei drei Uhr. Einer Retro-Uhrenlinie angemessen ist das
Milanaise-Armband, das in den fünfziger und sechziger Jahren gern verwendet wurde.
Mit diesem Stahlgeflechtband ausgestattet, kostet der Neuling, der die von der Norm
geforderten 200 Meter Tauchtiefe exakt einhält, 5.020 Euro.

 

Viele Uhren haben jedoch eine höhere Druckbeständigkeit als die vorgeschriebenen zwanzig Bar der Norm. Obwohl die meisten Sporttaucher sich nicht tiefer als in 40 Metern bewegen, ist es sinnvoll eine Sicherheitsreserve zu haben. Denn Schwimmbegungen unter Wasser und Stöße gegen die Uhr erzeugen einen zusätzlichen Druck auf den Zeitmessser.

 
Karbon und Keramik machen das Gehäuse der Royal Oak Offshore Diver von Audemars Piguet extrem widerstandsfähig. Die Diver hält einem Druck von 30 Bar stand. Die 42 Millimeter große Uhr besitzt eine innenliegende und einseitig drehbare Tauchskala. Angetrieben wird die Taucheruhr vom Manufakturkaliber 3120. Für 21.900 Euro kann man mit der Offshore abtauchen. Mit der B-42 Marinemaster Diver Chronograph Alarm C.O.S.C kann man nicht nur Zeitintervalle messen, das Datum anzeigen und sich wecken lassen, sondern auch bis 200 Meter abtauchen. Der 42 Millimeter große Taucher wird vom Valjoux 7750 angetrieben, das Fortis chronometerzertifizieren lässt. Der Stopper kostet 7.925 Euro. Der Black Sea Chronograph von Ulysse Nardin kostet 8.900 Euro. Sein Edelstahlgehäuse ist bis 200 Meter wasserdicht. Im Innern arbeitet ein Eta 2891 mit Dubois-Dépraz-Modul. Getragen wird die Taucheruhr am schwarzen Kautschukband mit Keramikeinlage.

Zum Schnorcheln oder Schwimmen sind zehn Bar Druckfestigkeit jedoch völlig ausreichend, bei der Angabe der Wasserdichtheit von fünf Bar darf noch geduscht oder gebadet, bei drei Bar sollten aber nur noch die Hände gewaschen werden. In Deutschland dürfen solche Uhren nicht mehr mit „30 Meter wasserdicht“ beworben werden, weil hier der falsche Eindruck entsteht, man könnte mit diesen Uhren in eine solche Tiefe tauchen.

Zum Tauchen sollte die Uhr dann schon eine Druckfestigkeit von 20 Bar (200 Meter) oder 20 ATM aufweisen. Je höher die Angabe der Druckfestigkeit, desto besser ist die Uhr zum Tauchen geeignet.

Mit der HydroConquest von Longines kann man in Tiefen bis 300 Meter vordringen. Die blaue Aluminumlünette korresponidiert farblich mit dem Zifferblatt. Im Innern arbeitet das Automatikkaliber Eta 2824. Durch eine integrierte Verlängerung kann das Edelstahlband auch über dem Taucheranzug getragen werden. 870 Euro kostet die HydroConquest. Der Aquis Titan Chronograph von Oris mit 46 Millimeter im Durchmesser und besitzt eine Lünette besitzt mit Skaleneinlage aus Wolfram und ist somit besonders kratzfest. Der Stopper (Valjoux 7750) ist bis 500 Meter wasserdicht (3.200 Euro). Graham zeigt den Chronofighter Oversize Diver (47 mm) ganz in Schwarz. Dank genügend Leuchtmasse kann jedoch unter Wasser Uhr-, Tauch- und Stoppzeit
problemlos abgelesen werden. Im Innern arbeitet ein von La Joux-Perret umgebautes Valjoux 7750 (9.140 Euro).