Taucheruhren 2012

Die neuen Taucheruhren 2012

 

Feuchtigkeit schadet der Uhr – auch an Land

Trotz einer hohen Druckfestigkeit kann es passieren, dass Feuchtigkeit in das Gehäuse tritt. Insbesondere beim Hineinspringen ins Wasser oder bei Schwimmbewegungen kann sich kurzfristig ein höherer Wasserdruck auf die Dichtungen aufbauen als der garantierte Druck. Besonders gefährlich ist es, wenn die Uhr nach einem längeren Sonnenbad durch einen Sprung ins Wasser deutlich abgekühlt wird. Der Druck beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche in Kombination mit dem Unterdruck durch die Abkühlung kann schneller dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Uhr eindringt. Aufgrund des schnellen Temperaturwechsels kann die Uhr von innen beschlagen. Sollte dies der Fall sein, muss die Uhr sofort zum Uhrmacher gebracht werden.

Edox stellt mit der Class 1 GMT Worldtimer eine bis 30 Bar druckfeste Taucheruhr vor. Das schwarz PVD-beschichtete Edelstahlgehäuse misst 48 Millimeter im Durchmesser und besitzt eine einseitig drehbare Vollkeramiklünette. Das Carbon-Zifferblatt gibt zusätzlich Auskunft über eine zweite Zonenzeit. Angetrieben wird die 2.395 Euro teure Taucheruhr vom Eta-Automatikkaliber 2893. Das Modell X ergänzt die Taucheruhrenlinie X-Fathoms von Blancpain. Das Titangehäuse misst enorme 55,65 Millimeter. Neben Stunde, Minute, Zentralsekunde und Fünf-Minuten-Zähler besitzt die X einen Tiefenmesser. Maximaltiefenspeicher und Heliumventil ergänzen die tauchrelevanten Eigenschaften. Für Antrieb sorgt das Automatikkaliber 9918B auf Basis des 1315. Die BR 02 Phantom zeigt sich ganz in Schwarz – genügend Leuchtmasse sorgt jedoch unter Wasser für ausreichende Sicht. Das tonneauförmige Gehäuse ist 44 Millimeter breit und bis 100 Meter wasserdicht. Stellkrone und Zusatzkrone für den innenliegenden Tauchzeitring sind verschraubt. Im Innern des Tauchers arbeitet ein Eta 2892. Die Uhr kostet 2.400 Euro.

Die Frankfurter Uhrenmarke Sinn verarbeitet beispielsweise sogenannte EDR-Dichtungen aus Flour-Karbonkautschuk, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verringern. EDR steht für extrem diffusionsreduzierend. Diese lassen bis zu viermal weniger Luftfeuchte eindringen als herkömmliche Nitril-Dichtungen.

Die meisten Taucheruhren von Sinn werden zusätzlich mit dem Edelgas Argon gefüllt. Dieses lässt sich aufgrund seiner Beschaffenheit nicht so leicht wie Luft aus dem Gehäuse verdrängen. Wichtigster Teil der sogenannten Sinn Trockenhaltetechnik ist neben den EDR-Dichtungen und der Gasfüllung eine Trockenkapsel, die mit Kupfersulfat gefüllt ist. Diese Kapsel bindet die Feuchtigkeit im Innern der Uhr.

Die Sinn U1000 SDR besitzt ein 44 Millimeter großes Gehäuse aus U-Boot-Stahl. Sie erfüllt die Taucheruhren-Norm DIN 8309 in Sachen Stoßsicherheit, Antimagnetismus und Wasserdichtheit. Sie ist bis 100 Bar druckfest. Ebenso wurde die U1000 SDR vom Germanischen Lloyd zertifiziert in Anlehung an die europäischen Tauchergeräternormen EN250 und EN14143. Sinn stattet die Uhr mit den eigenen Technologien aus wie Tegimentbeschichtung (besonders kratzfestes Gehäuse), unverlierbarer Sicherheitsdrehring und AR-Trockenhaltetechnik. Der Chronograph mit Automatikantrieb kostet 3.310 Euro.

Enorm wichtig – sowohl für Hobby- als auch Berufstaucher – ist neben der Robustheit und Druckfestigkeit vor allem eine gute Ablesbarkeit unter Wasser. Zudem sollte der Taucherdrehring leicht zu bedienen und in der Tiefe gut abzulesen sein. Denn schon in zehn Metern Wassertiefe kann es richtig dunkel sein. Leuchtmasse auf Zeigern und dem Drehring sind somit unerlässlich. Ebenso kann die Luft, die sich unter dem Glas befindet, bei schräger Draufsicht unter Wasser zu Spiegelungen führen, und so die Ablesbarkeit verschlechtern oder gar unmöglich machen. Gläser bei Taucheruhren sollten daher immer entspiegelt sein. Die Uhrenmarke Sinn füllt das Gehäuse komplett mit einem speziellen farblosen Öl, das den gleichen Brechungsindex wie Saphirglas besitzt. Dadurch ist die Uhr im Wasser unter jedem Winkel ablesbar. Diese sogenannte Hydro-Technik ist jedoch nur bei Quarzwerken realisierbar, die Unruh würde bei mechanischen Uhren durch das Öl gebremst werden.

 

Nur wenige Taucher kommen jemals in Tiefen von mehreren Hundert Metern. Doch wer doch so weit sinkt, kann seine TAG Heuer Aquaracer Defender mitnehmen. Sie wird auf einen Druck von 50 Bar geprüft und besitzt ein automatisches Heliumventil, das ins Gehäuse eingedrungenes Gas beim Auftauchen langsam entweichen lässt. Als professionelle Taucheruhr besitzt die neue Aquaracer eine einseitig drehbare Lünette mit Leuchtpunkt, stark leuchtende Zeiger und Indexe sowie griffige Lünettenreiter, die das Einstellen des Drehrings auch mit Tauchhandschuhen ermöglichen. Angetrieben wird die Taucheruhr vom Eta 2824. Die Uhr gibt es sowohl mit Kautschuk- als auch mit Edelstahlband (2.100 Euro).

 

 

SALZWASSER IST AGGRESSIV

Salzwasser ist aggressiv und kann das Material der Uhr spröde und brüchig machen. Deshalb sollte das Gehäusematerial salzwasserbeständig sein. Bei Stahl wird die Beständigkeit mit dem PRE-Wert (pitting restistance equivalent, also Lochfraßbeständigkeit) angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto beständiger. Ein Wert von 32 wird als seewasserbeständig eingestuft.

Der häufig verwendete Gehäusestahl 316L liegt bei einem PRE-Wert von maximal 26. Deshalb sollten diese Gehäuse nach jedem Meerwassereinsatz mit Süßwasser abgespült werden.

Rolex verwendet den Stahl 904L, der mit einem PRE-Wert von 35 bereits salzwasserbeständig ist. Sinn verwendet einen U-Boot-Stahl, der es auf einen PRE-Wert von 38 bringt. Noch besser natürlich ist das völlig salzwasserbeständige Titan.

Die sogenannte „Sub No Date“ ist eine noch bessere Taucheruhr als die Version mit Datum, weil hier keine Lupe die Zeitanzeige in der rechten Zifferblatthälfte verzerrt. Rolex hat seinen Klassiker in diesem Jahr auf den technischen Stand der bereits früher verbesserten Submariner Date gebracht: Die Lünette besteht nun aus kratzfester Keramik statt aus empfindlichem Aluminium, und auf dem Zifferblatt strahlt seit diesem Jahr die hauseigene bläuliche Leuchtmasse Chromalight. Das chronometerzertifizierte Manufakturkaliber 3130 erhielt die selbst produzierte blaue Parachrom-Spiralfeder, die Magnetfeldern dank einer eigenen Legierung die kalte Schulter zeigt. Zu guter Letzt wurde das Armband mit der neuesten Generation der Oysterlock-Sicherheitsfaltschließe ausgestattet. Die integrierte Glidelock-Schnellverlängerung bietet eine Verlängerungsmöglichkeit in zehn Zwei-Millimeter-Schritten. Ach ja: Tauchen kann die Submariner wie bisher 300 Meter tief. Sie kostet 5830 Euro.

Eine Verstellmöglichkeit des Armbandes ist ebenfalls für Taucheruhren sinnvoll: Im kalten Wasser benötigt man einen Taucheranzug und hier muss das Armband verlängert werden. Entweder kann die Verlängerung ausgeklappt und stufenlos verstellt oder die Weite bei einem Kautschukband mit Dornschließe flexibel verstellt werden.

Der DS Action Diver Chronograph von Certina eignet sich gemäß internationaler Norm ISO 6425 zum Tauchen. Das 45,2 Millimeter große Edelstahlgehäuse hält bis 20 Bar wasserdicht, die einseitig drehbare Lünette bietet Minuterie und Orientierungsdreieck. Angetrieben wird der Taucher vom Valjoux 7750. Mit Kautschukband kostet der Stopper 1.670 Euro, mit Edelstahlband zahlt man 20 Euro weniger. Bis 500 Meter hält das 44 Millimeter große Edelstahlgehäuse der Scafodat von Eberhard & Co wasserdicht. Neben einem drehbaren Höhenring besitzt die Taucheruhr zudem ein Heliumauslassventil. Im Innern arbeitet ein Eta 2824. Sportlich wirkt das weiße Kautschukband der 3.000 Euro teuren Scafodat. Die kleine Uhrenmarke H20 zeigt mit der Orca eine wandelbare Taucheruhr. Dem Kunden stehen fünf verschiedene Außengehäuse und vielseitig konfigurierbare Innengehäuse zur Auswahl. Eine spezielle Beschichtung (7CARBON) macht das Gehäuse extrem kratzfest. Bis 200 Bar hält das Gehäuse der 1.000 Euro teuren Uhr dem Wasserdruck stand. Ein Eta 2824 sorgt für Vortrieb.