Taucheruhren 2012
Die neuen Taucheruhren 2012
Wie wichtig ist das Heliumventil?
Das Heliumventil ist eigentlich nur für Berufstaucher beim Sättigungstauchen wichtig. Diese Taucher werden mit Taucherglocken in eine Tiefe von 150 bis 300 Meter gebracht, um dort ihrer Tätigkeit nachzugehen. Ab einer bestimmten Tauchtiefe kann der Organismus kein weiteres Gas mehr aufnehmen. Ist der Körper eine bestimmte Zeitspanne unter Wasser, also setzt er sich hohem Wasserdruck aus, wird die Dekompressionszeit bei Verlängerung der Tauchzeit nicht verlängert. Die Dekompressionszeit beispielsweise bei einem Tauchgang bis 200 Meter würde eine Woche dauern. So lange kann man jedoch nicht im Wasser bleiben. Hierzu verwendet man Überdruckkammern: Die Taucher leben auf Schiffen in diesen Druckkammern. Diese entsprechen vom Druck her der Tiefe in der sie arbeiten müssen.
Das PVD-beschichtete Titangehäuse der Taucheruhr Oceanographic 4000 All Black Blue von Hublot hält Drücken bis 400 Bar stand. Das entspricht einem Druck in 4.000 Meter Wassertiefe. Im Innern der 48 Millimeter großen Uhr arbeitet das Automatikkaliber HUB1401 auf Basis des Valjoux 7750. Dieses wurde um seine Chronographenfunktion erleichtert. Der Taucher ist auf 500 Stück limitiert. 21.500 Euro kostet die Oceanographic 4000 All Black Blue – Drehlüntte, Heliumauslassventil und zweites Armband aus Kautschuk inklusive. |
In der Druckkammer befindet sich ein Helium-Sauerstoff-Gemisch, da Stickstoff in der Pressluft schon ab 30 Metern einen Tiefenrausch verursachen kann. Die winzigen Helium-Atome dringen in jedes wasserdichte Gehäuse ein bis der Unterdruck in der Uhr dem Umgebungsdruck angepasst ist. Beim Auftauchen würde das Uhrengehäuse springen, da in der Uhr noch ein höherer Druck herrscht als in der Umgebung. Durch das Heliumventil kann der Überdruck im Gehäuseinnern entweichen. Für alle Taucher, die nicht zu dieser extrem kleinen Gruppe von Berufstauchern gehören, ist das Heliumventil nur eine zusätzliche Öffnung und damit ein potenzielles Risiko.
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Auch das Modell Marinus stattet Mühle-Glashütte mit der eigenen Grundplatine, Automatikbaugruppe und Feinregulierung aus. Das 42 Millimeter große Gehäuse mit zwei Saphirgläsern und geschützt liegender Schraubkrone ist bis 30 Bar druckfest, und das Kautschuk- oder Edelstahlband (1.690 bzw. 1.790 Euro) besitzt eine Tauchverlängerung. Mühle bezeichnet die Marinus nicht als Taucheruhr, da die Lünette beiseitig verstellbar ist und eine nachleuchtende Sekunde fehlt. |
Die Grand Seiko gibt es auch als Taucheruhr. Ihr 44,2 Millimeter großes Edelstahlgehäuse hält bis 20 Bar wasserdicht. Im Innern der Grand Seiko Spring Drive Diver’s arbeitet das Kaliber 9R65, das typischerweise einen Rotoraufzug und ein effektives Federhaus mit einer Quarzsteuerung vereint. Die Taucheruhr von Seiko kostet 6.100 Euro. |
Die Khaki Below Zero von Hamilton (46 mm) besitzt neben einer einseitig drehbaren Lünette auch ein Heliumauslassenventil. Ihr PVD-beschichtetes Edelstahlgehäuse hält Drücken bis 100 Bar stand. Dank der Leuchtmasse lässt sie sich unter Wasser besser ablesen als an Land. Für 1.150 Euro kann man mit der Khaki Below Zero die Tiefen der Meere erkunden. |
Wer ausschließlich mit einer mechanischen Uhr taucht, braucht zumindest noch einen Tiefenmesser und eine Dekompressions-Tabelle. Die Taucher arbeiten sich ihren Tauchgang vorher aus und haben die entsprechenden Daten dann dabei.
Bei der neuen Oktopus II der dänischen Uhrenmarke Linde Werdelin kann auf das besonders komplex geformte Uhrengehäuse ein Tauchcomputern aufgeklickt werden. Das Zifferblatt ist verdeckt und die Anzeigen des Computers stehen im Fokus. Alle nötigen Infos lassen sich vom Linde-Werdelin-Tauchinstrument „Reef “ einwandfrei ablesen. Uhr und Computer sind bis 300 Meter wasserdicht. Erstere besteht aus Titan und Keramik, Letzterer aus Aluminium und Kunststoff. Neben der Zeitanzeige verfügt der 44 mal 46 Millimeter große Zeitmesser über ein Großdatum, das Dubois Dépraz auf das Automatikkaliber Eta 2892 aufsetzt. Die tickende Tauchcomputerhalterung wird in der gelben Version 88-mal hergestellt und für 7.650 Euro verkauft. |
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Die Wasserdichtigkeit bei Uhren ist keine bleibende Eigenschaft. Schläge, Einwirkungen von Chemikalien oder normale Alterung der Dichtungen können auf Dauer dazu führen, dass die Uhr nicht mehr wasserdicht ist. Deshalb sollten Taucheruhren jährlich durch den Uhrmacher überprüft werden.
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Das Uhrenmodell Anchar von Vostok Europe ist eine vollwertige Taucheruhr mit einer Wasserdichtheit bis 300 Meter und einem innenliegenden Tauchzeitring. Für eine gute Ablesbarkeit sorgen beim grünen Titantaucher Tritiumkapseln statt der heute gebräuchlicheren Leuchtmasse Superluminova. Die gasgefüllten Röhren leuchten nicht ganz so hell, aber dafür mit gleichbleibender Intensität. 48 Millimeter im Durchmesser misst die Taucheruhr, die für 524 Euro erhältlich ist. |
Die Shark Master 1000 von Sector ist wie der Name schon sagt bis 1000 Meter wasserdicht. 46 Millimeter im Durchmesser misst die Uhr mit innenliegendem Tauchzeitring, die vom Automatikkaliber Eta 2824 angetrieben wird. Getragen wird die 940 Euro teure Shark Master am Kautschukband. |
Trialight nennt die Uhrenmarke TraserH3 ihr Leuchtmittel und stattet das Modell Diver großzügig damit aus. Die Leuchtmasse sorgt für eine konstante Ablesbarkeit im Dunkeln. Das satinierte Stahlgehäuse misst 45 Millimeter im Durchmesser und hält Drücken bis 30 Bar stand. Der orangefarbene Taucher kostet 1.025 Schweizer Franken (ohne Steuer). |